Es gibt zwei wesentliche Faktoren, die Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit bewegen. Die erste davon:

Laut dem Bericht 2023 des Weltklimarats der Vereinten Nationen hat es aufgrund der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung rasche und weitreichende Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre gegeben.

„Der vom Menschen verursachte Klimawandel wirkt sich bereits auf viele Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt aus. Dies hat zu weitreichenden negativen Auswirkungen und damit verbundenen Verlusten und Schäden für Natur und Menschen geführt“, so der Bericht.

Die derzeitigen globalen Pläne zur Eindämmung des Klimawandels weisen Lücken auf, die zu einem weiteren Temperaturanstieg führen werden. Es muss also mehr getan werden, um weitere globale Emissionen zu reduzieren.

Der zweite Faktor:

In dem Maße, in dem Verbraucher und Investoren mehr über die prekäre Klimalage wissen, in der wir uns alle gemeinsam befinden, werden sie selektiver, wo sie ihr hart verdientes Geld ausgeben. Die Menschen wollen in Unternehmen investieren und für Unternehmen arbeiten, die in puncto Nachhaltigkeit Nägel mit Köpfen machen. Aus diesem Grund ist es ethisch und finanziell sinnvoll, eine Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Strategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen, unabhängig von der Größe.

Was ist ESG?

Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung bezeichnet eine Reihe von Standards für das Verhalten eines Unternehmens, die von sozial verantwortungsbewussten Menschen verwendet werden, um Unternehmen zu bewerten und sie zu nachhaltigem und verantwortungsvollem Handeln zu ermutigen, so Investopedia.

Umwelt

Die Klimapolitik eines Unternehmens, Energieverbrauch, Abfallaufkommen, Umweltverschmutzung, Erhaltung der natürlichen Ressourcen und artgerechte Tierhaltung sind alles Beispiele für Umweltbelange. Die Umweltrisiken, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist, und die Art und Weise, wie es mit diesen Risiken umgeht, können mit Hilfe von ESG-Faktoren bewertet werden.

Treibhausgasemissionen (sowohl direkt als auch indirekt), das Management gefährlicher Abfälle und die Einhaltung von Umweltgesetzen sind mögliche Faktoren.

Soziales

Bei der sozialen Betrachtung wird berücksichtigt, wie das Unternehmen mit seinen internen und externen Partnern umgeht.

Besteht es darauf, dass seine Zulieferer seine eigenen ESG-Kriterien erfüllen? Leistet das Unternehmen Spenden für wohltätige Zwecke oder fördert es die Beteiligung der Mitarbeiter an gemeinnützigen Aktivitäten? Legt es großen Wert auf die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz? Handelt das Unternehmen nach ethischen Grundsätzen oder beutet es seine Geschäftspartner aus?

Unternehmensführung

Die Einhaltung von ESG-Governance-Normen unterstützt die korrekte Rechnungslegung, die Diversität der Führungskräfte und die Rechenschaftspflicht gegenüber den Eigentümern.

Um ESG-Investoren zu überzeugen, müssen Unternehmen nachweisen, dass sie bei der Auswahl von Vorstandsmitgliedern und Spitzenmanagern Interessenkonflikte vermeiden, keine politischen Spenden zur Beeinflussung der Politik tätigen und nicht gegen das Gesetz verstoßen.

Was ist eine ESG-Strategie?

ESG-Kennzahlen sind zwar ein neueres Konzept, aber ihre Bedeutung hat mit der zunehmenden Sorge über den Klimawandel, die Verknappung natürlicher Ressourcen, wirtschaftliche Ungleichheit und “Greenwashing“ zugenommen. Unternehmen, die den ESG-Faktoren einen hohen Stellenwert einräumen, haben einen Vorteil auf dem Markt und können sich einen nachhaltigen Erfolg sichern.

Um die Nachhaltigkeit und den Erfolg eines Unternehmens zu sichern, ist die Umsetzung einer ESG-Strategie unerlässlich. Um sicherzustellen, dass Ihr Konzept die für den Erfolg notwendige interne Unterstützung erhält, raten wir dazu, vorrangig ein Team aus funktionsübergreifenden Beteiligten zusammenzustellen, das in der Lage ist, ESG-Risiken, -Chancen und -Leistungen in Ihrem Unternehmen aus allen denkbaren Perspektiven zu ermitteln und zu bewerten.

Einige der Gründe, warum ESG für Unternehmen wichtig ist, sind folgende

• Verbesserung der langfristigen Rentabilität und Effizienz der Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens. Unternehmen mit soliden ESG-Praktiken sind besser in der Lage, Kosten in Bereichen wie Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallentsorgung zu sparen. McKinsey hat ermittelt, dass Unternehmen mit ESG-Zielen ihre Gewinne um 60 Prozent steigern und gleichzeitig ihre Kosten um den gleichen Betrag senken konnten.
• Wie bereits eingangs erwähnt, wollen Kunden und Investoren keine unethischen oder nicht nachhaltigen Unternehmen unterstützen. Um bei den Kunden beliebt zu bleiben, müssen Unternehmen zeigen, dass sie sich um die Gemeinschaft und die Umwelt kümmern. 62 % der Generation Z und 50 % der Millennials stimmen zu, dass sie eher ethische Unternehmen unterstützen würden.

Durch die Berücksichtigung von ESG-Faktoren können die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens erhöht und Risiken wie Unterbrechungen der Lieferkette, Probleme bei der Einhaltung von Vorschriften und Rufschädigung verringert werden. Indem sie ESG-Fragen höchste Priorität einräumen, können Unternehmen ihre Fähigkeit stärken, volatilen Märkten zu trotzen.

Schritte zur Entwicklung und Umsetzung einer ESG-Strategie

Sobald Sie Ihr Team von Interessenvertretern zusammengestellt haben, um den Erfolg Ihrer ESG-Strategie zu gewährleisten, können Sie mit deren Aufbau und Umsetzung beginnen.

Der erste Schritt besteht darin, Ihre ESG-Ziele festzulegen. Es wird empfohlen, spezifische, quantifizierbare, realistische, relevante und zeitlich begrenzte ESG-Ziele festzulegen. Wenn Sie Ihre ESG-Ziele und die Gründe für Ihr Handeln klar umreißen, können Sie Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden das Engagement Ihrer Firma für Nachhaltigkeit vermitteln.

Führen Sie eine Relevanzanalyse durch

Die internen und externen Stakeholder Ihres Unternehmens werden befragt, um festzustellen, wie wichtig sie ESG-Probleme einschätzen. Wesentlichkeitsbewertungen sollten die Perspektiven interner und externer Stakeholder einbeziehen, um Voreingenommenheit und das Ausklammern von ESG-Themen zu vermeiden.

Die Bedenken zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) werden in der Wesentlichkeitsbewertung zusammengefasst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen Projekte spontan in Angriff nehmen oder zuvor vereinbarte Ziele zugunsten dringenderer Angelegenheiten vernachlässigen. Die Definition eines ESG-Themas, das für die Stakeholder Ihres Unternehmens von Interesse ist, kann eine Herausforderung darstellen. Die Prioritätensetzung wird durch den Input der Stakeholder erleichtert. Wir empfehlen, das Impact Screening mit einer Wesentlichkeitsanalyse zu kombinieren, um die ESG-Bedrohungen und -Chancen herauszufiltern, die den größten Einfluss auf Ihr Unternehmen haben werden.

Überlegen Sie als Ausgangspunkt, wo Sie stehen

Sobald Sie sich für Ihre wichtigsten ESG-Prioritäten entschieden haben, ist es an der Zeit, eine Bestandsaufnahme der aktuellen Programme, Richtlinien, Messgrößen und Engagements Ihres Unternehmens vorzunehmen.

Zu diesem Zweck können Sie direkt mit Stakeholdern in Ihrem Unternehmen zusammenarbeiten, die sich mit den wichtigsten ESG-Belangen Ihres Unternehmens gut auskennen. Wir empfehlen, mit Berichten, Richtlinien und Datensystemen zu beginnen, um allgemeine Informationen zu erhalten, und dann zu Interviews mit internen Stakeholdern überzugehen, um tiefer gehendes Wissen zu erlangen. Die Ergebnisse dieser Bewertung geben Ihnen ein Gefühl für den Entwicklungsstand der ESG-Praktiken in Ihrem gesamten Unternehmen.

Möglicherweise gibt es innerhalb des Unternehmens einige ESG-Aktivitäten, die nicht in die Gesamtstrategie oder das Kommunikationskonzept integriert worden sind. Der Grad des Ehrgeizes und der Bereitschaft eines Unternehmens, ESG-Ziele zu erreichen, kann durch die Bewertung seines ESG-Ansatzes ermittelt werden.

Sie können mehr über den ESG-Reifegrad Ihrer Wettbewerber und die Probleme, Chancen und führenden ESG-Praktiken in Ihrem Sektor erfahren, indem Sie ein Benchmarking mit anderen Unternehmen in die Bewertung einbeziehen.

Setzen Sie sich klare Ziele

Nachdem Sie einen ESG-Ausgangspunkt festgelegt haben, können Sie planen, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit in Zukunft richten sollten. Um eine Vorstellung von Ihrer ESG-Leistungsfähigkeit und Ihren Zielen zu entwickeln, empfehlen wir Ihnen, themenbezogene Arbeitssitzungen mit den wichtigsten Beteiligten abzuhalten.

KEEP

Was tun Sie im Moment, das einfach beibehalten oder weitergegeben werden muss? Die Einhaltung „einschlägiger Produktsicherheitsvorschriften“ ist ein Beispiel für etwas, das sowohl auf dem Spiel steht als auch entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist. Möglicherweise gibt es Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren), denen Sie in naher Zukunft keine hohe Priorität einräumen wollen und bei denen Sie keine Chance sehen, einen wesentlichen ESG-Wert zu schaffen. Da es aber wichtig ist, sie auf dem richtigen Weg zu halten, haben Sie beschlossen, Ihre derzeitigen Bemühungen um die Einhaltung der Anforderungen fortzusetzen.

 ANPACKEN

Wie können Sie sich stärker an den Wettbewerbern orientieren, die Bedürfnisse der Beteiligten erfüllen oder Ihr Engagement für Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) zeigen? Selbst wenn Ihr Unternehmen über interne Programme zur Inklusion und Diversität verfügt, vermitteln Sie der Außenwelt möglicherweise nicht, warum oder wie wichtig diese Initiativen sind. Zu den strategischen Zielen könnte die Veröffentlichung von Berichten über die Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusions- und Diversitätszielen nach außen gehören.

OPTIMIEREN

Worauf sollten sich die derzeitigen Bemühungen konzentrieren, um eine führende Rolle auf dem ESG-Markt zu erreichen? Wir schlagen vor, sich auf einen bis drei Bereiche zu konzentrieren, um Ihre Bemühungen zu maximieren und sich als führendes Unternehmen in Ihrem Bereich zu positionieren. Das strategische Ziel kann darin bestehen, eine unternehmensweite Dekarbonisierungsstrategie zu erarbeiten und ein wissenschaftlich fundiertes Ziel festzulegen, nachdem Sie bereits Ihren betrieblichen CO2-Fußabdruck bewertet und offengelegt und Treibhausgasemissionsziele auf Standortebene festgelegt haben.

Erstellen Sie einen ESG-Langzeitplan

Nachdem Sie sich auf bestimmte ESG-Ziele geeinigt haben, ist es an der Zeit, die Fortschritte auf dem Weg zu diesen Zielen zu überwachen. Dies kann durch die Verwendung von ESG-Rahmenwerken geschehen. Um die Berichterstattung und Offenlegung von ESG-Daten zu standardisieren, verwenden mehrere Organisationen so genannte „ESG-Rahmenwerke“.

Es gibt eine Reihe von ESG-Rahmenwerken zur Auswahl, aber eines der bekanntesten ist das Rahmenwerk der Global Reporting Initiative (GRI).

Es gibt mehrere andere Arten von ESG-Rahmenwerken, aus denen Sie wählen können, darunter:

• Carbon Disclosure Project (CDP) Berichterstattung
• Climate Disclosure Standards Board (CDSB)
• Sustainability Accounting Standards Board (SASB)
• Initiative für wissenschaftlich fundierte Zielsetzungen (SBTi)

Ausführung des Aktionsplans

Damit ein ESG-Programm gut funktioniert, muss es in die Geschäftspraxis und -prozesse integriert werden. Sie müssen planen, wie Sie das ganze Jahr über in Form bleiben können, damit Sie darauf vorbereitet sind, wenn die ESG in den Fokus Ihres Unternehmens rücken.

Hier sind einige der besten Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass die Umsetzung gut läuft:

• Legen Sie fest, was Erfolg für Sie in Form von klaren, messbaren Ergebnissen bedeutet.
• Verwenden Sie zentrale Managementsysteme oder Datentools, um den Überblick über die wichtigsten Kennzahlen und Leistungen zu behalten und zu sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändern.
• Erstellen Sie einen regelmäßigen Zeitplan für Gespräche und Änderungen mit wichtigen Geschäftspartnern, damit Ziele bewertet, Statistiken auf dem neuesten Stand gehalten und bewährte Praktiken verglichen werden können. Wenn Sie Ihre Pläne ständig im Auge behalten, können Sie erkennen, ob Änderungen erforderlich sind, um Ihre Ziele zu erreichen.

Auch wenn es für ein Unternehmen hilfreich ist, die ESG im Auge zu behalten, darf man nicht vergessen, dass echte Veränderungen vor Ort stattfinden. Ihre Standortteams werden wahrscheinlich detaillierte Tipps und Anweisungen benötigen, um echte Ergebnisse zu erzielen, während Sie die Teammitglieder, die für die Umsetzung von Maßnahmen zuständig sind, zur Übernahme von Verantwortung drängen.

Erstellen Sie einen Statusbericht

Die ESG-Berichterstattung ist kein „Einheitsverfahren“, genau wie die Festlegung von Zielen. Unabhängig davon, welche Standards, Modelle oder Richtlinien Sie verwenden, um Ihre Ergebnisse darzustellen, besteht der wichtigste Teil der Berichterstattung darin, Ihre Informationen klar und präzise an die Öffentlichkeit zu bringen. Bevor Sie Ihren Bericht verfassen können, müssen Sie entscheiden, was Sie mit ihm erreichen wollen. Er sollte eine Mischung aus Folgendem sein:

• Weitergabe des ESG-Plans an Geschäftspartner und Darstellung, wie er mit den Unternehmenszielen in Einklang steht.

ESG-Richtlinien und -Programme, die bereits vorhanden sind, werden aufgezeigt.

• ESG-Ziele und -Daten sollten gemeinsam genutzt werden.
• Überprüfung der eigenen Leistung und der Maßnahmen in den wichtigsten ESG-Bereichen.

Zusammenfassung

Die Entwicklung und Umsetzung einer ESG-Strategie in Ihrem Unternehmen erfordert einige Zeit und sorgfältige Planung, bringt aber in vielen Bereichen Vorteile mit sich. Es kommt nicht nur der Umwelt zugute, wenn Sie sicherstellen, dass Ihr Unternehmen einen Plan hat, um nachhaltig zu werden, sondern es verbessert auch Ihr Ansehen bei Investoren, Unternehmen und potenziellen Mitarbeitenden. Es lohnt sich für alle Unternehmen, jetzt damit anzufangen, da die staatlichen Stellen weltweit beginnen, Standards und Verfahren festzulegen, die klare ESG-Praktiken erfordern.