Ab dem 30. Dezember 2024 tritt die EU-Verordnung zur Bekämpfung der Entwaldung (EUDR) vollständig in Kraft. Diese neue Regelung verlangt von Unternehmen, die Produkte in der EU verkaufen, sicherzustellen, dass ihre Waren nicht zur Entwaldung beitragen. Hier finden Sie einen einfachen Leitfaden, was die EUDR ist, wen sie betrifft und wie sich Unternehmen darauf vorbereiten können.
Was ist die EU-Verordnung zur Bekämpfung der Entwaldung (EUDR)?
Entwaldung, hauptsächlich verursacht durch die Nachfrage nach Produkten wie Kaffee, Kakao, Holz, Papier und der Viehhaltung ist ein erhebliches globales Problem. Etwa 90% der Entwaldung sind mit der Herstellung dieser Produkte verbunden. Frühere Bemühungen zur Reduzierung der Entwaldung waren nicht erfolgreich. Fehlende Transparenz in den Lieferketten spielte eine Rolle.
Die EU, global der zweitgrößte Importeur von betroffenen Produkten die zur Entwaldung beitragen, hat beschlossen zu handeln. Im Jahr 2023 wurde die EUDR verabschiedet, um sicherzustellen, dass die in der EU verkaufte Produkte nicht zur Entwaldung beitragen und damit die Ziele des europäischen Green Deals unterstützen.
Wesentliche Punkte der EUDR
Die EUDR verlangt von Unternehmen, zu überprüfen, ob ihre Produkte entwaldungsfrei sind. Dies gilt für:
– Rinder (Fleisch und Leder)
– Kakao
– Kaffee
– Palmöl
– Kautschuk
– Soja
– Holz (einschließlich Möbel und Papier)
Unternehmen müssen diese Produkte bis zu ihrem Ursprungsort (Geokoordinaten) zurückverfolgen und sicherstellen, dass sie den lokalen und internationalen Gesetzen zur Landnutzung, Umweltschutz und den Menschenrechten entsprechen.
Was Unternehmen tun müssen
Überprüfungen
Unternehmen müssen gründlich Prüfen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht zur Entwaldung beitragen. Dies umfasst:
– Datensammlung: Detaillierte Informationen über den Ursprung und Lieferanten des Produkts sammeln.
– Risikoanalyse und -bewertung: Ermittlung und Bewertung von Risiken.
– Risikominderung: Schritte zur Reduzierung identifizierter Risiken unternehmen.
Einhaltung lokaler Gesetze
Unternehmen müssen zudem sicherstellen, dass ihre Produkte den lokalen Gesetzen zur Landnutzung, Umweltschutz, Arbeitsrechte, Menschenrechte und den Rechten indigener Völker entsprechen.
Sorgfaltspflicht-Erklärung
Unternehmen müssen eine elektronische Erklärung an die Europäische Kommission und relevante EU-Behörden übermitteln, in der sie bestätigen, dass sie ihre Produkte und deren Lieferketten überprüft haben und das Risiko der Nichteinhaltung minimal ist.
Wichtige Daten
Die EUDR wird in Phasen umgesetzt:
– 2019: EU beginnt mit der Planung der EUDR.
– 2021: Vorschlag für die Verordnung wird angenommen.
– 2022: Einigung über die Verordnung.
– 2023: EUDR wird am 29. Juni Gesetz.
– 2024: Mittelgroße und große Unternehmen müssen bis zum 30. Dezember konform sein.
– 2025: Kleine und Kleinstunternehmen müssen bis zum 30. Juni konform sein.
– 2028: Die Verordnung wird ab dem 30. Juni alle fünf Jahre überprüft.
Wie sich Unternehmen vorbereiten können
Um der EUDR zu entsprechen und eine entwaldungsfreie Lieferkette zu gewährleisten, sollten Unternehmen:
1. Ihre Lieferketten kartieren
Gewinnen Sie umfassende Einblicke in Ihre Lieferketten, indem Sie Produkte bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen. Identifizieren Sie Lücken in der Rückverfolgbarkeit und Bereiche mit hohem Entwaldungsrisiko.
2. Risikoanalysen und -bewertungen durchführen
Richten Sie robuste Systeme zur Sammlung, Verifizierung und Berichterstattung über den Ursprung und die Produktionsmethoden Ihrer Produkte ein. Bewerten Sie regelmäßig Risiken, um Compliance-Probleme zu erkennen.
3. Risiken mindern
Arbeiten Sie eng mit Lieferanten zusammen, um deren Praktiken zu verbessern und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der EUDR entsprechen. Kommunizieren Sie mit allen Partnern, damit sie die neuen Regeln verstehen und einhalten.
4. Fortschritte kontinuierlich überwachen
Bleiben Sie über Änderungen oder neue Richtlinien im Zusammenhang mit der EUDR informiert. Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Sorgfaltspflichtprozesse, um konform zu bleiben.
Fazit
Die EU-Verordnung zur Bekämpfung der Entwaldung ist ein Schritt zur Bekämpfung der globalen Entwaldung durch mehr Transparenz in den Lieferketten. Indem Unternehmen die EUDR verstehen und sich darauf vorbereiten, können sie zu nachhaltigeren Praktiken beitragen und die Bemühungen zum Schutz unserer Wälder unterstützen.