Whistleblowing bedeutet, auf Missstände aufmerksam zu machen – sei es unethisches oder rechtswidriges Verhalten am Arbeitsplatz, bei Geschäftspartnern oder in öffentlichen Einrichtungen. Das kann Betrug betreffen, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken aufdecken oder gar kriminelle Handlungen wie Korruption melden. Ein Whistleblower kann direkt betroffen, beteiligt oder einfach ein beobachtender Dritter sein.
Das Hinweisgeben tritt in verschiedenen Formen auf: Ein Mitarbeitender in einer Fabrik könnte Sicherheitsmängel melden, oder es handelt sich um prominente Fälle, die Steuerverschwendung, Bestechung oder Betrug ans Licht bringen, um nur einnige Beispiele zu nennen. Allen gemein ist jedoch das Ziel, Missstände aufzudecken und Abhilfe zu schaffen.
Die rechtlichen Dimensionen des Whistleblowings
Es gibt Gesetze zum Schutz von Whistleblowern (Hinweisgebern). Die EU-Whistleblowing-Richtlinie etwa schützt Personen vor Kündigungen oder Benachteiligungen, wenn sie illegales oder unethisches Verhalten melden. Ohne diesen Schutz wäre die Hemmschwelle, Missstände anzusprechen, hoch.
Dennoch sind Hinweisgebende oft weiterhin Repressalien ausgesetzt. So berichtete die E&E News am 18. September 2024, dass die US-Umweltschutzbehörde EPA angeblich ihre eigenen Wissenschaftler schikaniert habe, weil sie wissenschaftliche Bewertungen zu Chemikaliensicherheitsfragen veröffentlichten, die den öffentlichen Gesundheitsschutz betreffen könnten. Die Whistleblower wurden versetzt, bei Beförderungen übergangen und von Führungskräften unter Druck gesetzt.
Unternehmen und Organisationen müssen ein Umfeld schaffen, in dem Mitarbeitende sicher und ohne Angst vor Repressalien Missstände melden und Hinweise geben können.
Arten des Whistleblowings
Es gibt unterschiedliche Wege, auf Missstände aufmerksam zu machen. Die Art des Whistleblowings hängt vom jeweiligen Kontext ab.
Internes Whistleblowing
Hierbei melden Mitarbeitende das Fehlverhalten an eine interne Stelle des Unternehmens oder einer Organisation. In der Regel gibt es interne Prozesse, die es den Beschäftigten ermöglichen, ihre Bedenken vertraulich vorzubringen.
Externes Whistleblowing
Manchmal ist das Problem zu groß, um intern gelöst zu werden, oder das Unternehmen bzw. die Organisation selbst ist die Ursache des Fehlverhaltens. In solchen Fällen wenden sich Whistleblower an Aufsichtsbehörden, die Medien oder die Strafverfolgungsbehörden. In diesen Fällen führt dies oft zu größerer öffentlicher Aufmerksamkeit und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Warum Whistleblowing wichtig ist
Vorbeugung von Missbrauch
Ein großer Vorteil des Whistleblowings besteht darin, dass es dazu beiträgt, betrügerische oder anderweitig schädliche oder ungewüschte Praktiken aufzudecken. Wenn potenzielle TäterInnen wissen, dass sie gemeldet werden könnten, sind sie weniger geneigt, solche Handlungen zu begehen.
Reduzierung von Risiken und Kosten
Je mehr unentdeckter Betrug und Fehlverhalten, desto größer die Risiken für ein Unternehmen oder eine Organisation. Unerkannte Missstände können zu langwierigen Rechtsstreitigkeiten, Rufschädigung und hohen Geldstrafen führen. Ein Beispiel ist der Wells-Fargo-Skandal von 2016, bei dem Mitarbeiter ohne Zustimmung der Kunden Millionen von Konten eröffneten. Dies führte zu einer Strafe in Höhe von 185 Millionen US-Dollar.
Schaffung eines vertrauenswürdigen und sicheren Arbeitsplatzes
Transparente und verantwortungsvolle Organisationen fördern das Vertrauen der Mitarbeitenden. Ein Unternehmen, das eingehende Meldungen und Beschwerden ernst nimmt, stärkt das Vertrauen und sorgt für ein gesünderes Arbeitsumfeld.
Schutz des Markenimages
Negative Publicity schadet dem Geschäft. Whistleblowing kann jedoch dazu beitragen, kritische Probleme frühzeitig aufzudecken, sodass das Unternehmen die Möglichkeit hat, Maßnahmen zu ergreifen, bevor ein öffentlicher Skandal entsteht. Ein Beispiel ist der VW-Dieselskandal („Dieselgate“) von 2015, als Volkswagen zugab, Software verwendet zu haben, um Emissionstests zu manipulieren. Dies führte zu einem tiefgreifenden Vertrauensverlust bei den Verbrauchern.
Eine Kultur des Whistleblowings fördern
Whistleblowing ist ein wichtiger Bestandteil, um ethischen und andere, gewünschte Standards in Unternehmen und Organisationen zu wahren und Fehlverhalten zu verhindern. Unternehmen und Organisationen sollten eine Kultur fördern, die Offenheit ermöglicht und Mitarbeitenden die Angst nimmt, auf Missstände oder Fehlverhalten hinzuweisen. Ein unterstützendes und sicheres Umfeld verbessert die Transparenz und stärkt die Marke und den Unternehmenserfolg.
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